Pressemitteilung -
50 Jahre UNESCO-Welterbekonvention: Potsdam feiert UNESCO-Tage
Im 50. Jahr der Unterzeichnung der UNESCO-Welterbekonvention möchten die Landeshauptstadt Potsdam und die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin – Brandenburg gemeinsam mit vielen Partnerinnen und Partnern in besonderer Weise darauf aufmerksam machen, welch einen wertvollen Schatz alle gemeinsam mit dem UNESCO-Welterbe haben. Der UNESCO-Tag, der deutschlandweit traditionell am 1. Sonntag im Juni stattfindet, wird 2022 in Potsdam zu Welterbe-Tagen.
Oberbürgermeister Mike Schubert hebt hervor: „Das Potsdamer Welterbe hat viele Besonderheiten. Es war das erste deutsche UNESCO-Welterbe, das nach der Wiedervereinigung in die Liste der Welterbestätten aufgenommen wurde. Es vereint mit Brandenburg und Berlin zwei Länder und mit Potsdam und Berlin zwei Städte. Das Welterbe bildet den Rahmen unserer städtebaulichen Entwicklung. Darüber hinaus haben wir mit dem in Potsdam produzierten Film ‚Metropolis‘ den bisher einzigen Film, der auf der Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes steht. Und schließlich stehen wir auch in der Verantwortung für die Kommunikation des immateriellen UNESCO-Welterbes.“ Schutz und Pflege des UNESCO-Welterbes sind eine Verantwortung, der sich die Stadt mit Blick auf die nachfolgenden Generationen stellen muss. „Diese internationale Verpflichtung nehmen wir wahr, obwohl der überwiegende Teil der UNESCO-Welterbestätte ‚Schlösser und Parks von Potsdam und Berlin‘ in der Zuständigkeit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg liegt.“
Deren Generaldirektor Prof. Christoph Martin Vogtherr hebt hervor: „Wir brauchen die Stadt und die Stadt die Schlösser und Gärten, wenn das UNESCO-Welterbe für kommende Generationen bewahrt werden soll. Deshalb sind wir gut beraten, gemeinsam Lösungen zu finden, wenn unwiederbringliche Verluste abgewendet werden sollen. Verluste durch fahrlässige oder mutwillige Beschädigungen, Verluste durch die Auswirkungen des Klimawandels, der die Welterbe-Parks nun massiv bedroht. Darum freue ich mich sehr über die Aufräumaktionen, mit denen engagierte Potsdamerinnen und Potsdamer ein Zeichen gegen Ignoranz und Rücksichtslosigkeit setzen. Darum ist es ganz aktuell ein wichtiges, richtiges und wegweisendes Kooperationsprojekt der Landeshauptstadt und unserer Stiftung, neue Mittel und Möglichkeiten für den nachhaltigen Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser aufzuzeigen. Der Schutz des Welterbes bleibt also eine Herausforderung – aber eine überaus reizvolle für uns alle.“
Gemäß einer aktuellen Einschätzung des UNESCO-Welterbestätten Deutschland e. V. ist das Thema UNESCO-Welterbe für Gäste aus dem Ausland ein zentraler Reiseanlass. Das Programm der UNESCO-Tage umfasst unter anderem Führungen zu Fuß durch den Neuen Garten und den Park Babelsberg, einen Vortrag von Saskia Hüneke, die sich unter anderem in der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung für die Belange des Welterbes engagiert, UNESCO-Radtouren und zwei Aufräumaktionen. Am 1. Juni, dem Kindertag, sind Kinder zu einer Aufräumaktion im Bereich des Uferweges an der Neuen Fahrt eingeladen. Die Potsdamer Wirtschaftsjunioren laden zusammen mit der Landeshauptstadt Potsdam und der ILB zu einem Kinderfest der besonderen Art. Am 4. Juni heißt es im Park Babelsberg wieder „ich bin Welterbeschützer:in“. Jeanette Gruschke engagierte Anwohnerin hofft ab 9 Uhr auf viele Mitstreiterinnen und Mitstreiter, um dem achtlos im Welterbepark weggeworfenen Müll zu Leibe zu rücken. „Es ist traurig, dass wir auch in diesem Jahr mit dieser Aktion wieder ein Zeichen dafür setzen müssen, dass manche Mitmenschen sich nicht an allgemeine Regeln halten“, so der SPSG-Generaldirektor Vogtherr. Oberbürgermeister Schubert ergänzt: „Umso höher ist das Engagement jener einzuschätzen, die sich ehrenamtlich engagieren.“ Unter dem Hashtag #fürunserpotsdam wird in diesem Jahr für mehr Gemeinsinn und noch mehr Engagement für eine saubere, lebenswerte Stadt geworben.
Das feierliche Finale der Potsdamer UNESCO-Tage 2022 bildet am Pfingstsonntag ein Orgelkonzert in der Nikolaikirche. Orgelbau und Orgelmusik gehören seit 2006 zum immateriellen UNESCO-Welterbe. Nikolaikantor Björn Wiede hat einen besonderen Gast eingeladen: Michel Bourcier, den Organisten der Kathedrale von Nantes. Vor dem Konzert in Potsdams größter Kirche gibt es Kurzführungen über den Alten Markt. Alle Führungen sind kostenlos, bedürfen jedoch einer Anmeldung.